EKG-Untersuchungen
Das Elektrokardiogramm ist ein Verfahren zur Registrierung der Herzaktionen, wobei eine Aufzeichnung der einzelnen Phasen der Herzaktivität erfolgt.
Beim Ruhe-EKG werden mittels 12 Elektroden, welche auf den Brustkorb sowie Arme und Beine aufgesetzt werden, die elektrischen Ströme des Herzens gemessen und graphisch dargestellt. Aus dem Stromkurvenbild lassen sich sowohl Rückschlüsse auf akute oder abgelaufene Herzinfarkte als auch auf akute und chronische Verengungen von Herzkranzgefäßen ziehen. Darüber hinaus werden Aussagen über Herzrhythmus und -frequenz, Herzrhythmusstörungen, Muskeldysfunktionen sowie eine gestörte elektrische Reizfortleitung ermöglicht.
Beim Belastungs-EKG (Ergometrie) wird die Herzaktivität unter Belastung (Fahrradfahren) analysiert. Oftmals lassen sich so frühzeitig Durchblutungsstörungen des Herzmuskels erfassen, wie sie z.B. bei einer Verengung der Herzkranzgefäße auftreten. Darüber hinaus können wir Aussagen über die individuelle Leistungsfähigkeit treffen und diese mit der entsprechenden Altersgruppe vergleichen.
Das Langzeit-EKG dient insbesondere der Erfassung des Herzrhythmus. Hierbei werden auf dem Brustkorb aufgebrachte Klebeelektroden mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät verbunden, welches die Patientin/der Patient für 24 Stunden mit sich führt. Häufiges Herzstolpern oder Auffälligkeiten im Ruhe- oder Belastungs-EKG werden mit dieser Methode ebenso abgeklärt wie kurzzeitige Bewusstseinstrübungen.
Ruhe-EKG
Wozu dient das Ruhe-EKG?
Bei jedem Herzschlag entsteht im Herzen ein schwacher Strom mit einer Spannung von etwa 1/1000 Volt. Bei der Elektrokardiografie (EKG) werden diese elektrischen Aktivitäten des Herzens abgeleitet und in Form von Kurven aufgezeichnet. Es resultiert ein immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion. Elektrokardiografie bedeutet soviel wie „Herzstromkurve“ oder „Herzschrift“.
Sichtbar werden beim Ruhe-EKG eventuell vorhandene Verdickungen der Herzmuskulatur oder Wandbewegungsstörungen, die auf einen Herzinfarkt oder Herzmuskelerkrankungen hinweisen könnten.
Wann ist ein Ruhe-EKG erforderlich?
Ein EKG dient der Überprüfung der Reizbildung und Erregungsleitung im Herzen. Daher lassen sich mit dieser Methode häufig Herzrhythmusstörungen darstellen. Darüber hinaus kann der Arzt anhand eines Ruhe-EKG beurteilen, ob das Herz ausreichend durchblutet wird, wenn der Patient sich nicht körperlich anstrengt. So lassen sich chronische Durchblutungsstörungen erkennen. Auch kann man mittels EKG einen akuten Herzinfarkt abklären. Ein Ruhe-EKG liefert außerdem Informationen über Veränderungen des Herzmuskels (etwa Verdickungen) und des Herzbeutels (etwa Entzündungen).
Wie läuft das Ruhe-EKG ab ?
Das Ruhe-EKG wird meist im Liegen angefertigt. Zehn Elektroden werden am Oberkörper auf der Haut befestigt. Auf die Messpunkte wird ein elektrisch leitendes Gel oder Desinfektionsmittel aufgetragen. Gemessen wird auf allen vier Extremitäten und der Brustwand. Bei stsrk behaarten Patienten müssern gelegentlich ein paar Haare für die Haftung der Klebeelektroden abrasiert werden. Auf dem Oberkörper werden sechs Elektroden in einer bestimmten Reihenfolge angebracht. Die Elektroden werden mit dem EKG-Gerät verbunden und die elektrische Herzaktivität wird bestimmt. Nach der Untersuchung werden die Messelektroden wieder entfernt und das EKG ausgewertet. Es werden verschiedene Werte registiert wie etwa die Häufigkeit der Herzschläge in der Minute (Herzfrequenz), die Regelmäßigkeit der Herzschläge (Herzrhythmus) und die Herzerregung. Die Untersuchung wird ambulant in den Praxisräumen durchgeführt.
Welches Risiko bringt diese Untersuchung mit sich und was ist zu beachten?
Diese Untersuchung ist für den Patienten völlig risikolos
Belastungs-EKG – Messung der Herzfrequenz auf dem Fahrrad
Wozu dient das Belastungs-EKG?
Die Untersuchung durch das Belastungs-EKG läuft nach dem gleichen Prinzip wie ein Ruhe-EKG ab, nur mit dem Unterschied, dass das Herz zusätzlich gefordert wird. Der Patient strengt sich körperlich an, und es kommt so zu einer verstärkten Herzarbeit. In unserer Praxis wird sich der Patient dafür auf einem stationären Fahrrad (Ergometer) körperlich betätigen müssen.
Gemessen werden die Arbeitsleistung des Herzens sowie mögliche Veränderungen der Herz- und Kreislauffunktion. Treten beim Belastungs-EKG beispielsweise Kontraktionsstörungen auf, können wir Ärzte daran Verengungen der Herzkranzgefäße erkennen, die zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels führen können und im schlimmeren Fall zu einem Herzinfarkt.
Wann ist ein Belastungs-EKG erforderlich?
Ein Belastungs-EKG wird insbesondere dann veranlasst werden, wenn ein Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit ( Verengungen und/oder Durchblutungsstörungen der Herzkrankranzgefäße) besteht. Denn einige Durchblutungsstörungen des Herzens treten erst unter Belastung auf, während die Durchblutung des Herzens in Ruhe durchaus noch ausreichend sein kann. Solche Durchblutungsstörungen, die sich nicht unbedingt durch typischen Symptome wie Angina pectoris oder Luftnot äußern, können durch das Belastungs-EKG demaskiert werden.
Ein Belastungs-EKG kann außerdem dazu dienen, die Belastbarkeit eines Patienten einzuschätzen, etwa nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation.
Wie läuft ein Belastungs-EKG ab ?
Dem Patienten werden auf den oberen Brustkorb EKG-Elektroden aufgesetzt und am Oberarm eine Blutdruckmanschette angelegt. Zunächst wird ein EKG in körperlicher Ruhe geschrieben und dabei der Blutdruck gemessen. Dann folgt die körperliche Belastung auf dem Fahrrad.
Dabei wird die Belastungsintensität kontinuierlich ab 25 oder 50 Watt alle 2 Minuten um je 25 Watt gesteigert. EKG sowie Blutdruck werden mindestens am Ende jeder Belastungsstufe gemessen und kontrolliert. Sechs bis zehn Minuten nach dem Belastungsende werden das EKG und der Blutdruck in der Erholungsphase erneut erfasst.
Treten muskuläre Erschöpfung, eine Blutdruckerhöhung auf mehr als 240 mm HG (systolisch) und höher als 120 mm HG (diastolisch), Atemnot, Blässe, Schwindel, oder Kaltschweißigkeit oder Rhythmusstörungen auf, wird das Belastungs-EKG vorzeitig beendet werden.
Die Untersuchung erfolgt ambulant und dauert in der Regel 15 min. Der Patient wird permanent von einer Fachkraft betreut und beobachtet.
Welches Risiko bringt diese Untersuchung mit sich und was ist zu beachten?
Ein Belastungs-EKG birgt in der Regel keinerlei Risiken für den Patienten. In sehr seltenen Fällen treten Komplikationen auf, die aber nicht durch das EKG entstehen, sondern durch die für den Patienten oft ungewohnte Anstrengung des Herzens. Diese würden aber auch auftreten, wenn der Patient im Alltag vergleichbare Anstrengungen unternehmen würde.
Bitte denken Sie daran, dass Sie sich beim Belastungs-EKG anstrengen müssen und bringen Sie feste Schuhe für das Fahrrad mit und eventuell auch ein Gästetuch für den Schweiß.
Langzeit-EKG
Ein Ruhe- und ein Belastungs-EKG erfassen die Herztätigkeit nur für wenige Minuten. Bei einem Langzeit-EKG hingegen wird die Herztätigkeit in der Regel mindestens 24 Stunden lang aufgezeichnet. Der Kardiologe klebt dem Patienten hierfür Elektroden auf die Brust, die elektrische Signale an ein kleines tragbares Aufnahmegerät übermitteln. Der Patient führt über seine Aktivitäten und Ruhephasen ein Protokoll, das dem Arzt später bei der computergestützten Auswertung des EKGs hilft.
Auch Stresssituationen und die Einnahme von Medikamenten sollten notiert werden.
Ein Langzeit-EKG dient in erster Linie zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen. Auch Rhythmusstörungen, die nur gelegentlich auftreten, wie z.B. kurze Anfälle von Herzrasen oder ein unregelmäßiger Herzschlag, können auf diese Weise diagnostiziert werden.
Das Tragen eines Langzeit-EKg und schmerzlos und ungefährlich. sollten Sie auf Pflaster allergisch reagieren, sollten sie dies bitte vorab unserer Mitarbeiter/In mitteilen.