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Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der erhöhte Blutzuckerwerte auftreten. Die Ursache ist entweder fehlendes eigenes Insulin (Typ 1 Diab.) oder ein Wirkverlust des eigenen Insulins (Typ 2 Diab.).
    Um eine optimale Behandlung zu gewährleisten, werden für jeden Patienten individuelle Therapieziele erstellt. Diese orientieren sich am aktuellen Stand der Forschung mit den entsprechenden Behandlungsleitlinien.
    Da der Diabetes mellitus Typ II keine Krankheit der „Zuckerwerte“ ist, sondern eine den ganzen Köper betreffende Gefäßerkrankung, muss sehr individuel die Erblindung, der Herzinfarkt, der Schlaganfall und die Nierenschwäche verhindert werden.
    Je nach Stand der Erkrankung sind Ernährungsumstellung, Bewegungssteigerung und / oder eine medikamentöse Therapie notwendig.
    Die beiden vorrangigen Ziele unserer gemeinsamen Arbeit sind der Erhalt der Lebensqualität für den Patienten, sowie die Vermeidung von schwerwiegenden Folgeschäden. Wir wollen gemeinsam ein wertvolles Leben verlängern – Ihres.

    Für die folgenden Personengruppen ist eine Behandlung und Begleitung in unserer Diabetespraxis besonders sinnvoll

    • Menschen mit Typ 2 Diabetes (mit Überweisung des Hausarztes)
    • Menschen mit Typ 2 Diabetes mit hausärztlicher Versorgung und DMP Führung
    • Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes (mit Überweisung des Frauenarztes)
    • übergewichtige Menschen
    • Menschen, deren Verwandte an einem Diabetes mellitus Typ II erkrankt sind

    Diese Unterlagen bringen Sie bitte zu jedem Termin mit

    • Blutzuckertagebuch und Blutzuckermessgerät
    • Diabetespass (an der Anmeldung abgeben)
    • evtl. Insulinspritze oder Pen
    • Überweisung
    • Versicherungskarte
    • bisherige Labor-Werte (vom Hausarzt)
    • aktuelle ärztliche Befunde

    Schwangerschaftsdiabetes

    Jede 7. Schwangerschaft zeigt einen neu aufgetretenden Diabetes mellitus. Wenn in der Schwangerschaft im Zuckerbelastungstest eine gewisse Blutzuckergrenze überschritten wird, ohne dass ein Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 vorliegt, spricht man von einem Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes.

    Mittlerweile weiß man, dass ein alleiniges Festhalten an Blutzuckerwerten nicht ausreicht, sondern immer mitberücksichtigt werden muss, wie die Schwangerschaft ansonsten verläuft. Vor allem die Größe des Kindes spielt hier eine entscheidende Rolle: bei größeren Kindern versucht man die Zuckerwerte weiter unten zu halten und beginnt früher mit der Insulintherapie, bei kleineren Kindern ist man weniger streng und lässt die Werte auch mal höher ansteigen. Bei einem Schwangerschaftsdiabetes sollten daher häufiger als sonst Ultraschalluntersuchungen vom Gynäkologen durchgeführt werden. Wichtig ist auch eine frühe Information der Entbindungsklinik, die sich mit Diabetes auskennen muss (Frauenarzt, Frauenärztin fragen!).

    Der richtige Zeitpunkt für den Zuckerbelastungstest in der Schwangerschaft

    Von der deutschen Diabetes Gesellschaft wird empfohlen, bei allen Schwangeren in der 24. – 28. Schwangerschaftswoche einen Zuckerbelastungstest durchzuführen. Diese Empfehlung ist sinnvoll, da leicht erhöhte Zuckerwerte nicht bemerkt werden, für Mutter und Kind aber trotzdem belastend werden können. Manchmal ist es sinnvoll, den Test sofort nach Bekanntwerden der Schwangerschaft durchzuführen:

    • falls Sie über 30 Jahre alt sind,
    • falls es in Ihrer Familie Menschen mit Diabetes mellitus gibt,
    • falls Sie Übergewicht haben,
    • falls bei Ihnen ein PCO-Syndrom, eine Insulinresistenz oder eine Zuckerbelastungsstörung bekannt sind,
    • falls Sie Kortisonpräparate, Antidepressiva oder Betablocker einnehmen müssen,
    • falls bei Ihnen bereits in einer früheren Schwangerschaft erhöhte Zuckerwerte aufgetreten sind,
    • falls Sie schon einmal ein Kind mit mehr als 4.500 Gramm geboren haben,
    • falls es früher schon einmal zu einer Fehlgeburt oder einem Abgang gekommen ist.

    Wenn nichts davon zutrifft, Sie aber in den ersten Schwangerschaftswochen ungewöhnlich viel zunehmen, oder bei Ihnen vor der 12. Schwangerschaftswoche Zucker im Urin gemessen wurde, sollten Sie den Zuckerbelastungstest gleich machen und nicht erst in der 24. Woche.

    Wichtig! Alle Schwangeren, die aus welchen Gründen auch immer den Test vor der 24. Woche gemacht haben, müssen ihn, falls er gut ausgefallen ist, in der 24. – 28. Woche wiederholen!

    Ernährungsumstellung

    Erfreulicherweise gelingt es in den allermeisten Fällen, die Blutzuckerwerte durch eine alleinige Ernährungsumstellung in die richtige Bahn zu bringen. Falls bei Ihnen ein Schwangerschaftsdiabetes festgestellt wurde, sollten Sie daher möglichst rasch an einer Ernährungsschulung für Schwangere teilnehmen.

    Vorsicht! Ernährungsumstellung heißt nicht hungern oder Kohlenhydrate weglassen! Ihr Kind braucht ausreichend Kohlenhydrate als wichtige Energiequelle. Achten Sie auf die Art der Kohlenhydrate, die Sie zu sich nehmen und wie Sie diese über den Tag verteilen. Lassen Sie zuckerhaltige Getränke weg, trinken Sie Obstsäfte nur stark verdünnt, oder lassen Sie sie am besten ganz weg, verwenden Sie lieber Vollkornprodukte als Produkte aus „weißem“ Mehl. Halten Sie die Mahlzeiten klein und essen Sie zwischendurch Obst und Milchprodukte. Essen Sie sich satt! Mit einem einfachen Urintest kann man feststellen, ob die zugeführte Kalorienmenge ausreichend ist. Ein Rezept für diese Teststreifen gibt es beim Diabetologen.

    Nach der Entbindung

    Der Schwangerschaftsdiabetes endet mit der Schwangerschaft. Nach der Entbindung sollte jedoch zur Sicherheit ein erneuter Zuckerbelastungstest durchgeführt werden. Sind die Werte in Ordnung reicht ein erneuter Test in drei Jahren. Sind die Werte im Grenzbereich, sollte der Test jährlich durchgeführt werden. Wird ein Diabetes mellitus diagnostiziert, womit in der Regel nicht zu rechnen ist, beginnt man sofort mit der passenden Therapie.

    Diabetes mellitus in der Schwangerschaft

    Diabetikerinnen sollten sich – wenn möglich – auf eine Schwangerschaft vorbereiten.

    So kann das Risiko einer Schwangerschaftskomplikation für Mutter und Kind sehr niedrig gehalten werden. Idealerweise sollte drei, besser sechs Monate vor der Empfängnis ein guter Zuckerstoffwechsel bestehen mit einem Zuckerlangzeitwert (HbA1c) unter 7,0, besser unter 6,5 (ohne Unterzuckerungen). Um das zu erreichen, sind häufige Blutzuckerkontrollen notwendig und eine enge Anbindung an die Diabetes-Schwerpunktpraxis. Sinnvoll wäre eventuell auch eine Schulung vor der Schwangerschaft, spätestens jedoch sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind.

    Was Sie sonst noch vor und während einer Schwangerschaft beachten sollten:

    • Bei Frauen mit Typ 1 Diabetes oder Frauen mit Typ 2 Diabetes, die Insulin spritzen ist es häufig sinnvoll auf eine Insulinpumpentherapie umzustellen, da sich die Werte damit besser einstellen lassen und das Risiko von Unterzuckerungen mit einer Pumpe deutlich geringer ist.
    • Nur bestimmte Insuline sind in der Schwangerschaft zugelassen. Daher muss vor der Schwangerschaft eventuell auf ein anderes Insulin umgestellt werden. Besprechen Sie das mit uns.
    • Blutzucker senkende Tabletten sind in der Schwangerschaft in der Regel nicht erlaubt. Tablettenpflichtige Typ 2-Diabetikerinnen müssen daher auf Insulin umgestellt werden. Es gibt hier seltene Ausnahmen.
    • Suchen Sie vor der Schwangerschaft Ihren Augenarzt auf, denn die Hormonumstellung während der Schwangerschaft kann die Augen belasten. Eine Lasertherapie sollte falls notwendig vor der Schwangerschaft durchgeführt werden. Während der Schwangerschaft sollten die Augen mehrmals vom Augenarzt kontrolliert werden.
    • Mit Rauchen sollte jetzt endgültig Schluss sein. Es stellt gerade in der Schwangerschaft eine erhebliche zusätzliche Belastung für Ihre Augen dar – und natürlich für ihr Kind!
    • Lassen Sie vor der Schwangerschaft ein EKG bei sich schreiben, um die Herzfunktion zu überprüfen.
    • Bei Frauen mit erhöhtem Blutdruck müssen wahrscheinlich die Tabletten umgestellt werden, denn nur wenige Blutdrucktabletten sind in der Schwangerschaft erlaubt.
    • Ab der 20. Schwangerschaftswoche kann es zum Blutdruckanstieg führen. Messen Sie daher regelmäßig Ihren Blutdruck, am besten morgens und abends. Er sollte nicht über 140/90 mmHg liegen.
    • Falls bei Ihnen eine eingeschränkte Nierenfunktion bekannt ist, sollten Sie vor der Schwangerschaft mit einem Nephrologen sprechen.

    Aktuell wird empfohlen schon einige Wochen vor und während der Schwangerschaft regelmäßig 150-200 mcg Jodid und 400 mcg Folsäure einzunehmen. Zusätzliche Vitamine aus Multivitaminpräparaten sind teuer und bei einer ausgewogenen, Gemüse- und Obstreichen Ernährung nicht notwendig. Das Jodid nimmt man bis zum Ende der Stillzeit weiter. Die Einnahme der Foläure kann früher beendet werden. Bitte besprechen Sie das mit Ihrer Frauenärztin, Ihrem Frauenarzt!