Ruhe-Blutdruckmessung
Die Blutdruckmessung ist wesentlicher Bestandteil der Routinediagnostik in unserer Praxis. Die Langzeit-Blutdruckmessung dient der Diagnostik und Charakterisierung eines Bluthochdruckes sowie der Therapiekontrolle.
Mittels elektronischer oder manueller Blutdruckmessgeräte ermitteln wir regelmäßig Blutdruckwerte unserer Patientinnen und Patienten und werten diese durch kontinuierliche Eintragung in die elektronische Patientenkarte aus. Hierdurch ist eine frühzeitige Erkennung von behandlungsbedürftigen Bluthochdruckerkrankungen schon in der Routinediagnostik möglich.
Darüber hinaus ist so eine gute Therapiekontrolle bei behandlungsbedürftigen Blutdruckwerten möglich.
Langzeitblutdruckmessung – Blutdruckmessung über 24 Stunden
Wozu dient die Langzeitblutdruckmessung ?
Mit Blutdruck bezeichnet man den Druck in den Blutgefäßen und in den Herzkammern. Er ist abhängig von der Herzleistung, dem Gefäßwiderstand und dem Ineinandergreifen verschiedener, komplizierter Regelsysteme.
Die Blutdruckmessung ist eine einfache und risikolose Untersuchung, durch die der Arzt Informationen über die Herz- und Kreislauffunktion erhält. Normalerweise werden zwei Werte gemessen: der obere (systolische) Wert und der untere (diastolische) Wert.
Der Blutdruck des Menschen ist jedoch keine feste Größe. Die Höhe des Blutdruckes schwankt und ist beispielsweise bei körperlichen Anstrengungen und bei Aufregungen höher als in körperlicher Ruhe oder im Schlaf. Um zu überprüfen, wie hoch der Blutdruck unter alltäglichen Bedingungen ist, führt man eine Blutdruckmessung über 24 Stunden durch. Aufgezeichnet werden nicht nur die Ergebnisse der einzelnen Messungen, sondern auch die Mittelwerte während des Tages und der Nacht. So kann ein aussagekräftiges Blutdruck-Profil erstellt werden. Begleitend notiert der Patient tagsüber seine unterschiedlichen Aktivitäten in einem Protokoll (Tätigkeitsprofil). So können wir als behandelnde Ärzte später eventuelle Blutdruckveränderungen mit entsprechenden Tätigkeiten in Zusammenhang bringen. Die erhobenen Daten ermöglichen unter anderem Aussagen über einen bestehenden Bluthochdruck oder über die Wirksamkeit blutdrucksenkender Medikamente.
Wann ist eine Langzeitblutdruckmessung erforderlich?
Der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) kann nicht nur Symptome wie Müdigkeit, Erregungszustände und Kopfschmerzen verursachen, er zählt auch zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, den Herzinfarkt, den Schlaganfall oder die arterielle Verschlusskrankheit. Es ist daher wichtig, den Blutdruck der Patienten regelmäßig zu überwachen und den Bluthochdruck gegebenenfalls zu therapieren.
Eine Langzeitblutdruckmessung wird vorgenommen, wenn ein Verdacht auf einen gestörten Tag-Nacht-Rhythmus des Blutdrucks besteht, also die übliche Absenkung des Blutdrucks beim Schlaf nicht erfolgt. Bei manchen Patienten steigt der Blutdruck infolge psychischen Stresses beispielsweise infolge des Arztbesuches (Weißkittelsyndrom) an. Eine 24-Stunden Blutdruckmessung kann den Bluthochdruck bestätigen oder ausschließen.
Wie läuft eine Langzeitblutdruckmessung ab ?
Bei einer Langzeitblutdruckmessung trägt der Patient eine Oberarm-Blutdruckmanschette über einen Zeitraum von meist 21 – 24 Stunden. In bestimmten Intervallen pumpt diese sich automatisch auf – tagsüber alle 15 Minuten, nachts alle 30 Minuten. Die gemessenen Blutdruckwerte werden auf einem kleinen Aufnahmegerät gespeichert. Aus 40 bis 60 Messungen erstellt der Arzt anschließend ein Blutdruck-Profil. Der Patient erhält bei der Anlage des Gerätes ein Protokoll, in das er alle seine täglichen Aktivitäten eintragen soll, damit erkennbar wird, welchen Einfluß verschiedene Tätigkeiten auf den Blutdruck haben.
Mit Hilfe des 24-Stunden-Blutdruckmessgeräts erhält der Arzt folgende Messwerte:
24-Stunden-Mittelwert :Dieser entspricht der Norm, wenn er einen oberen (systolischen) Wert von 130 mm Hg bzw. einen unteren (diastolischen) Wert von 80 mm Hg nicht überschreitet.
Tagesmittelwert :Dieser sollte systolisch nicht höher als 135 mm Hg und diastolisch nicht höher als 85 mm Hg sein.
Die Messung wird beim Patienten zu Hause durchgeführt.
Welches Risiko bringt diese Untersuchung mit sich und was ist zu beachten?
Eine Langzeitblutdruckmessung ist praktisch risikolos. Während der Messungen sollte der Patient die Arme möglichst still halten. Es ist wichtig, die Messung unter Alltagsbedingen durchzuführen, also an einem Tag mit normalem Tagesablauf. Wenn die Manschette aufgepumpt wird, sollte der Arm möglichst ruhig auf Herzhöhe gehalten werden. Wenn Sie bei der Messung beispielsweise gerade Autofahren, sollten Sie baldmöglichst anhalten, weil das Gerät seine Messung in einem kürzeren Abstand wiederholt. Wird die Manschette auch außerhalb der üblichen Messzeit immer wieder aufgepumpt, sollten Sie kontrollieren, ob sie nicht verrutscht ist.